Leserbrief in der Wiler Zeitung vom 16.11.2020:
Grünflächen planen
«Leben - nicht nur wohnen»: Mit diesem Slogan wirbt Degersheim um neue Einwohnerinnen und Einwohner. Dieses Leben in einem Dorf mit viel Grün hat sich speziell in der schwierigen Zeit mit Corona als sehr hilfreich erwiesen. Mit der neuen Ortsplanung verschwindet jedoch die Attraktivität des Dorfes. Eine Verdichtung nach innen wird von allen gewünscht, diese muss aber entsprechend sorgfältig geplant und im Zonenplan verankert werden.
In der aktuellen Vorlage kann der Wohnraum in gewissen Zonen mehr als verdoppelt werden, dies schafft Wohnraum für wesentlich mehr als die geforderten rund 12.5 % (+ 500 Einwohner). So sind beispielsweise am Südhang mehrheitlich Wohnbauten mit Höhen bis 11.5 Metern möglich und mit Berücksichtigung der Hanglage können Häuser mit einer Fassadenhöhe von bis zu 20 m gebaut werden. Diese Situation kann vermieden werden, wenn wir die aktuellen Höhenvorgaben mit einer talseitigen Fassadenhöhe ergänzen.
Mit den angepassten Grenzabständen und dem Wegfall der Ausnützungsziffer kann der zusätzlich geforderte Wohnraum problemlos geschaffen werden und eine dem Gelände angepasste Zonenplanung bleibt weiterhin bestehen.
Ein optimaler Zonenplan beinhaltet auch geplante Grünflächen im Inneren (z.B. Bahnhofpärkli) getreu dem Label «Grünstadt», welche in der aktuellen Ortsplanung fehlen.
Ich wünsche mir weiterhin ein attraktives Dorf zum Leben, nicht nur zum Wohnen, und ich würde es begrüssen, wenn wir die Chance nützen und die Ortsplanung nochmals überarbeiten.
Stefan Müller, Degersheim
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